Reptilien und Amphibien der Moore
Anders als der Name es vermuten lässt, meiden Moorfrösche die sauren Gewässer der Hochmoorzentren. Sie bevorzugen die feuchten Randbereiche der Hochmoore und Niedermoore, wo sie in der Umgebung der feuchten Biotope ausreichend Nahrung finden können. Sie sind jedoch relativ tolerant dem ph Wert gegenüber, weshalb ein Überleben in nicht zu sauren Hochmooren für sie möglich ist. Dies ist ein Wettbewerbsvorteil für sie - teilen sie sonst den Lebensraum mit ihrem Konkurrenten, den ähnlichen Grasfröschen! Moorfrösche sehen außerhalb der Brunftzeit im Frühling auch ähnlich wie Grasfrösche aus. Allerdings sind sie viel kleiner und haben eine spitzere und kurze Schnauze. Außerdem ist der Fersenhöcker deutlich ausgeprägt und sie erscheinen auf dem Rücken deutlicher marmoriert. Manchmal haben sie eine helle Mittellinie, die sie schnell vom Grasfrosch unterscheiden lässt. Jedoch kann sie auch fehlen oder nur sehr undeutlich sein. Am besten zu unterscheiden sind die beiden im Frühling, während der Laichzeit. Dann werden die Männchen des Moorfrosches blau! Sie sondern dazu einen Schleim ab, der sie je nach Lichteinfall für einige Tage leuchtend blau erscheinen lässt. Deutlich zu erkennen sind die Moorfrösche auch an ihrem einzigartigen Paarungsruf - wie das Blubbern entweichender Luft aus einer unter Wasser getauchten, leeren Flasche.
Neben den Amphibien, zu denen die zuvor genannten Frösche, die Kröten, Unken und Molche zählen, kommen in den Mooren noch Reptilien, die Kriechtiere vor. Zu Ihnen gehören die Schlangen und Eidechsen. Die Waldeidechse (Zootoca vivipara) oder norddeutsch Mooreidechse, ist eine der kleinsten Eidechsen überhaupt und man muss gut hinschauen, um den flinken Jäger zu erspähen. Auf den Bohlenwegen im Emsland Moormuseum aber auch auf den Sandwegen in den Naturschutzgebieten des Naturpark Bourtanger Moor - Veenland findet man sie zum Sonnenbaden auf sonnenexponiertem Holz oder sandigen Stellen liegen. Mit Glück kann man sie vorsichtig beim Sonnenbad beobachten. Sie braucht die Sonne, um Ihren Körper auf „Betriebstemperatur“ zu bringen – denn Reptilien sind wechselwarm, d.h. sie haben keine konstante Körpertemperatur. Erst aufgewärmt wagen sie sich aus dem Versteck in der Vegetation oder Erdlöchern heraus – jedoch sind sie bei der kleinsten Gefahr blitzschnell verschwunden. Wie andere Eidechsenarten auch, ist die Mooreidechse fähig, die Schwanzspitze an einer vorgebildeten Bruchstelle abzuwerfen. Der zappelnde Schwanz lenkt den Fraßfeind ab, während die Eidechse schnell in der Deckung verschwindet. Später wächst der Schwanz dann nach. Noch eine Besonderheit weist die Mooreidechse auf: sie bringt lebende Junge zur Welt. Man nennt das Ovovivipar - das heißt, sie bildet bis zu zehn Eier mit einer dünnen, durchsichtigen Hülle. Diese bleiben innerhalb des weiblichen Körpers, werden aber nicht durch ihn versorgt sondern durch den Dotter in der Eihülle. Erst während der Geburt platzt die dünne Hülle auf und die Jungen gelangen ins Freie. Die Jungtiere sind sofort völlig selbständig.
Bekannt sind die einzigen Giftschlangen Deutschlands, die Kreuzottern, deutlich zu erkennen am gezackten Rückenband und den senkrecht geschlitzten Pupillen. Die Gefährlichkeit der Schlange wird überschätzt, denn sie beißt nur, wenn sie sich stark bedroht fühlt, sprich, gehalten oder gequetscht wird. Das Gift ist zwar eins der stärksten nervenzerstörenden Gifte - allerdings haben Kreuzottern nur sehr wenig davon. In der Regel ist es zu wenig, um einen Erwachsenen zu töten (es sei denn, es tritt eine allergische Reaktion auf, etwa bei Herzkranken oder Kindern). Eher kommt es an der Einstichstelle zu Schwellungen oder zu leichten Lähmungen (Taubheitsgefühl), Herzbeschwerden und flächigen Gewebeverfärbungen. Seit 1959 gab es in Deutschland keinen Kreuzotternbiss mit Todesfolge beim Menschen. Die Kreuzotter hat von allen Vipern das größte und zugleich das nördlichste Verbreitungsgebiet und kommt sogar noch nördlich des Polarkreises vor. Ihr Verbreitungsschwerpunkt aber ist das norddeutsche Tiefland (Heide, Moor). Junge Kreuzottern ernähren sich vorwiegend von Mooreidechsen und Fröschen. Mit den Mooreidechsen haben die Kreuzottern nicht nur den Lebensraum gemein, beide sind vivipar, das heißt, sie bringen keine Eier (wie üblich bei Reptilien), sondern lebende Jungtiere zur Welt. Die trächtigen Weibchen lassen sich von der Sonne aufwärmen, einem äußeren Brutkasten gleich! So ist es ihnen möglich, selbst soweit nördlich noch vorzukommen. Eier zu legen würde bei den kühlen Temperaturen und kurzen Sommern nicht reichen, um die Jungen reifen zu lassen.
Meine Tipps:
Neben den Amphibien, zu denen die zuvor genannten Frösche, die Kröten, Unken und Molche zählen, kommen in den Mooren noch Reptilien, die Kriechtiere vor. Zu Ihnen gehören die Schlangen und Eidechsen. Die Waldeidechse (Zootoca vivipara) oder norddeutsch Mooreidechse, ist eine der kleinsten Eidechsen überhaupt und man muss gut hinschauen, um den flinken Jäger zu erspähen. Auf den Bohlenwegen im Emsland Moormuseum aber auch auf den Sandwegen in den Naturschutzgebieten des Naturpark Bourtanger Moor - Veenland findet man sie zum Sonnenbaden auf sonnenexponiertem Holz oder sandigen Stellen liegen. Mit Glück kann man sie vorsichtig beim Sonnenbad beobachten. Sie braucht die Sonne, um Ihren Körper auf „Betriebstemperatur“ zu bringen – denn Reptilien sind wechselwarm, d.h. sie haben keine konstante Körpertemperatur. Erst aufgewärmt wagen sie sich aus dem Versteck in der Vegetation oder Erdlöchern heraus – jedoch sind sie bei der kleinsten Gefahr blitzschnell verschwunden. Wie andere Eidechsenarten auch, ist die Mooreidechse fähig, die Schwanzspitze an einer vorgebildeten Bruchstelle abzuwerfen. Der zappelnde Schwanz lenkt den Fraßfeind ab, während die Eidechse schnell in der Deckung verschwindet. Später wächst der Schwanz dann nach. Noch eine Besonderheit weist die Mooreidechse auf: sie bringt lebende Junge zur Welt. Man nennt das Ovovivipar - das heißt, sie bildet bis zu zehn Eier mit einer dünnen, durchsichtigen Hülle. Diese bleiben innerhalb des weiblichen Körpers, werden aber nicht durch ihn versorgt sondern durch den Dotter in der Eihülle. Erst während der Geburt platzt die dünne Hülle auf und die Jungen gelangen ins Freie. Die Jungtiere sind sofort völlig selbständig.
Bekannt sind die einzigen Giftschlangen Deutschlands, die Kreuzottern, deutlich zu erkennen am gezackten Rückenband und den senkrecht geschlitzten Pupillen. Die Gefährlichkeit der Schlange wird überschätzt, denn sie beißt nur, wenn sie sich stark bedroht fühlt, sprich, gehalten oder gequetscht wird. Das Gift ist zwar eins der stärksten nervenzerstörenden Gifte - allerdings haben Kreuzottern nur sehr wenig davon. In der Regel ist es zu wenig, um einen Erwachsenen zu töten (es sei denn, es tritt eine allergische Reaktion auf, etwa bei Herzkranken oder Kindern). Eher kommt es an der Einstichstelle zu Schwellungen oder zu leichten Lähmungen (Taubheitsgefühl), Herzbeschwerden und flächigen Gewebeverfärbungen. Seit 1959 gab es in Deutschland keinen Kreuzotternbiss mit Todesfolge beim Menschen. Die Kreuzotter hat von allen Vipern das größte und zugleich das nördlichste Verbreitungsgebiet und kommt sogar noch nördlich des Polarkreises vor. Ihr Verbreitungsschwerpunkt aber ist das norddeutsche Tiefland (Heide, Moor). Junge Kreuzottern ernähren sich vorwiegend von Mooreidechsen und Fröschen. Mit den Mooreidechsen haben die Kreuzottern nicht nur den Lebensraum gemein, beide sind vivipar, das heißt, sie bringen keine Eier (wie üblich bei Reptilien), sondern lebende Jungtiere zur Welt. Die trächtigen Weibchen lassen sich von der Sonne aufwärmen, einem äußeren Brutkasten gleich! So ist es ihnen möglich, selbst soweit nördlich noch vorzukommen. Eier zu legen würde bei den kühlen Temperaturen und kurzen Sommern nicht reichen, um die Jungen reifen zu lassen.
Meine Tipps:
- Wanderung durch das Bargerveen: Im September kann man auf den Sandwegen in der Nähe des Vogelbeobachtungsturm Twistjunge Kreuzottern beim Sonnenbaden liegen sehen.
- Der Bohlenweg im Außengelände des Emsland Moormuseums bietet bei gutem Wetter in den Morgenstunden immer Sonnenplätze für Mooreidechsen.
- Der Weg zum Aussichtshügel im Dalum Wietmarscher Moorwurde von den Torfarbeitern früher immer das Wochenbett der Kreuzottern genannt. Hier kommen viele Mooreidechsen und Kreuzottern vor.



