Wissen rund um die Wälder im Emsland

Naturführer der beiden Naturparke bilden sich fort und resümieren das Jahr 2024

Redaktioneller Artikel
Der Grasfrosch ist gut getarnt im Wald.JPEG

Naturführer der beiden Naturparke bilden sich fort und resümieren das Jahr 2024

Vrees Zweimal im Jahr kommen die ausgebildeten Naturführer beider Naturparke – Bourtanger Moor und Hümmling - zusammen, um die Entwicklungen des Naturführungsangebotes Revue passieren zu lassen und die Aussichten auf das nächste Programm abzustimmen.

In der jüngsten Veranstaltung im Bürgerhaus Vrees wurde das Treffen um eine Fortbildung zum Thema „Waldtypen und historische Waldentwicklung im Emsland“ ergänzt. Nach der herzlichen Begrüßung des Naturführer-Teams durch Alwin Wessels, Gemeinde Vrees, starteten zwei Biologinnen aus den eigenen Reihen mit der Weiterbildung und hatten hierzu eine Exkursion mit einer anschließenden Zeitreise per Präsentation vorbereitet. Mit geballtem Wissen rund um die Wälder begeisterten Silke Hirndorf und Jutta Over die rund 20 erschienenen Kollegen: Neben den zahlreichen Baumarten im Wald wusste Silke Hirndorf ebenfalls über die Situation in den Privatwäldern Deutschlands zu berichten und hatte neben den Fakten auch Mythen rund um den Wald parat. Sie klärte über Annahmen auf, wie z.B. über eine alte Bauernweisheit, die besagt, dass viele Eicheln einen harten Winter vorhersagen. Interaktionen durch Spiele über wahre und falsche Aussagen seien auch beliebt im Rahmen von Naturführungen. Über Pilze und Zapfen im Wald ranken ebenfalls zahlreiche Geschichten, ein Grasfrosch hüpfte fast unerkannt über den Wegesrand, in ähnlicher Bewegung war die Huschspinne unterwegs.

Weit zurück in die Vergangenheit nahm Jutta Over die gespannt Zuhörenden danach mit auf eine Zeitreise. Sie referierte darüber, wie man sich die Wälder nach der Eiszeit vorstellen muss und woher wir das überhaupt wissen können. Ausführlich stellte sie Stationen der Waldverwüstung und Wiederaufforstung im Emsland dar, angefangen von fürstlichen Edikten zur „Sanddämpfung“ (Befestigung der Wehsande) über die erste erfolgreich mit Buchen bepflanzte Wehsanddüne bis hin zum Einsatz von Dampfpflügen. Der Waldumbau und einschneidende Ereignisse wie der Niedersachsenorkan 1972 waren weitere Wendepunkte in der bewegten Geschichte des Waldes. Die Dozentin spickte die Stationen mit Zitaten aus einer mitgebrachten Literaturauswahl. Daneben verteilte sie als Anregung für die Naturführungen eine Zeitscheibe zum Basteln, um die Waldentwicklung im Emsland anschaulich zu demonstrieren.

Um den Geopark Emsland mit in das Naturführungsprogramm aufzunehmen, stellte Norbert Feislachen aus der Geschäftsstelle diesen anschließend in Kürze vor und gab seinen Kollegen Inspirationen und Tipps, das Programm rund um die erdgeschichtliche Entwicklung des Emslandes mit aufzunehmen bzw. einzubeziehen.
Erfreut über die Entwicklungen des Naturführungsangebotes mit knapp 100 durchgeführten Veranstaltungen in 2024 zu unterschiedlichsten Themenschwerpunkten und besonderen Tagen, wie z.B. „Tag des Wanderns“ oder die „Woche der Natur“ beschließen Tim Hentze und Judith Uthmann-Tattermusch aus den Naturparken das Treffen zum Jahresausklang mit einem großen Dank. Gleichzeitig blicken sie mit Vorfreude auf das kommende Angebot, die Natur vor der Haustür in ihren zahlreichen Facetten zu erleben. 


Die Naturführungen für das erste Halbjahr 2025 sind ab Ende Dezember online auf www.huemmling.de und www.naturpark-moor.eu einzusehen. Darüber hinaus wird auf Führungen in der Zeitung hingewiesen bzw. werden diese auf den Social-Media-Kanälen der Naturparke angekündigt.
15. Dezember 2025