Zwischen alten Höfen und schwarzen Pumpen

– auf neuen Veenland paden unterwegs auf der Oostersebosroute

Wandern
Die Oostersebosroute ist einer der 19 neuen Themenwege im Naturpark Bourtanger Moor - Veenland.jpeg

– auf neuen Veenland paden unterwegs auf der Oostersebosroute

Ein Freitagnachmittag im August. Endlich Sonne, nach Wochen mit grauem Himmel und viel Regen. Für uns der perfekte Anlass, die Arbeit hinter uns zu lassen und spontan die Wanderschuhe zu schnüren.

Unser Ziel:die Oostersebosroute in Schoonebeek, einer der neuen Moorland-Pfade bzw. Veenland paden, drüben auf der niederländischen Seite des Naturpark Moor Bourtanger Moor - Veenland. Mit rund acht Kilometern ist sie die ideale Feierabendrunde.
Die Route verspricht eine Zeitreise durch die Geschichte dieses niederländischen Ortes und die erleben wir bereits nach wenigen hundert Metern: Es geht auf historischen Straßen vorbei an alten Bauerngehöften mit knorrigen Bäumen sowie schönen Gärten und immer mal wieder sind Pferde- und Rinderweiden am Wegesrand zu finden. Besonders angetan hat uns aber der kleine Verkaufstisch mit Selbstbedienungskasse, bei dem wir direkt zu einer Tüte Pflaumen greifen, die auf dem Weg genüsslich verzehrt werden. 
Ein paar Meter weiter stoßen wir auf eine charmante Besonderheit: einen „Zwergenpfad“. Ein winziger, privat angelegter Weg am Straßenrand, gesäumt von unzähligen Zwergenfiguren in allen Größen und Formen. Ein kleiner Abstecher, der uns beim Durchschreiten zum Lächeln bringt.

Unsere Mittagspause verbringen wir bei einem der alten Höfe: Terrasse de Boomgaard. Eine Outdoor-Küche in einer alten Remise bietet Selbstbedienung – Kaffee, Tee, Suppe, Kaltgetränke und natürlich die typisch niederländischen Stroopwafels. Die Atmosphäre ist so entspannt, dass wir länger verweilen, als geplant. 

Im zweiten Teil der Tour verändert sich die Szenerie. Zwischen Bäumen und Wiesen rücken plötzlich Pumpen und Rohrleitungen ins Blickfeld: die Erdölförderung, die in Schoonebeek seit Jahrzehnten zum Alltag gehört. Infotafeln erklären Technik und Geschichte: Schon 1943 begann hier die Förderung. Nach einer Unterbrechung wurde das Ölfeld 2011 wieder in Betrieb genommen. Über eine Pipeline gelangt das Schweröl bis in die Raffinerie im Emsland – ein Kapitel, das dem Ort erheblichen Wohlstand brachte.
Auch wenn wir persönlich die ländlich-idyllische erste Hälfte bevorzugen, da wir ein kleines Faible für historische Höfe haben, rundet dieser Teil der Strecke die Zeitreise durch den Ort gut ab. 

Nach circa 8,3 Kilometern schließen wir den Rundweg im Ortskern ab. Ein Besuch im Heimatmuseum bleibt uns verwehrt – es schließt bereits um 17 Uhr. Aber das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch.

 
Unser Fazit: Die Oostersebosroute ist keine lange und spektakuläre, aber dafür eine sehr abwechslungsreiche Tour, ideal für einen spontanen Ausflug am Nachmittag. Wer alte Höfe liebt, historische Ortskerne erkunden oder einfach mal die niederländischen Nachbarn besuchen möchte, wird hier fündig. Und wer unterwegs bei Terrasse de Boomgaard Halt macht, hat eigentlich schon gewonnen.

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