Drehbrücke am Schöninghsdorf-Hoogeveen-Kanal
Ein bisschen nostalgisch und romantisch wirkt die historische Drehbrücke über den Hoogeveen-Kanal mit ihrem alten Brückenwärterhaus heute. Bei ihrer Fertigstellung gegen Ende des 19. Jahrhunderts jedoch entsprach sie dem neusten Stand der Ingenieurskunst und war zudem ein preisgünstiges Serien-Produkt.
Der Hoogeveenkanal war einst die Verlängerung des niederländischen Kanals „Verlengde Hoogeveensche Vaart“ nach Deutschland hinein. „Hochmoorkanal“ heißt dieser ehemalige Entwässerungs- und Transportkanal übersetzt. Er gehört zum insgesamt 111 Kilometer langen linksemsischen Kanalnetz, das zwischen 1871 und 1904 entstand. Es sollte die Moore entwässern, Transportprobleme lösen und so die wirtschaftliche Entwicklung der Moorkolonien voranbringen. Das Kanalnetz wurde genossenschaftlich verwaltet, die Benutzung war kostenpflichtig.
Um diese Kosten niedrig zu halten, entstanden alle Kanäle, Brücken und Schleusen nach jeweils gleichen Grundplänen. Die Drehbrücken zum Beispiel orientierten sich an dem Grundplan, der sich bei der Hannoverschen Westbahn bewährt hatte. Auf einem gemauerten Pfeiler ruhte die Drehzapfen-Achse. Der Brückenwärter konnte per Kurbel die Brückenfahrbahn aus der Verankerung heben und mit einem Zahnradmechanismus aus- und einschwenken.
Die Brückenwärter war Angestellter der Kanalgenossenschaft und hatte sich auch um die Wartung der Brücke zu kümmern. Dazu gehörten die tägliche Reinigung der Anlage und das wöchentliche Schmieren der Hauptlager und der Mittelzapfen. Zudem führte er Buch über alle Schiffe und kassierte das Brückengeld.
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Int. Naturpark Bourtanger Moor - Veenland e.V.
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Int. Naturpark Bourtanger Moor – Veenland e. V.
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Int. Naturpark Bourtanger Moor – Veenland e. V.
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