Grenzstein Nr. 156
Mit zunehmender Nutzung und Kolonisierung des bis dato unbewohnten Moores stellte sich die Frage: Wo genau verläuft eigentlich die Grenze? 1764 schlossen die Generalstaaten der Niederlande und das Fürstbistum Münster einen ersten Vertrag, der diese Linie festlegt. 13 Steine markierten die Grenze an allen Knickpunkten des ansonsten schnurgeraden Grenzverlaufs. Diese Steine haben einen verbreiterten Kopf, der auf niederländischer Seite die Buchstaben RBF (Respublica Belgicae Foederatae) und auf münsteraner Seite die Buchstaben EPM (Episcopatus Monasteriensis) zeigt. Durch das Grenztraktat von Meppen änderten sich 1824 die Anzahl und die Nummerierung der Steine. So erhielt die ehemalige Nummer 1 dann die Nummer 156. Er markiert den Dreiländerpunkt zwischen der Grafschaft Bentheim, dem Bistum Münster und der Provinz Drenthe. Zudem musste die Beschriftung der Steine angepasst werden: Auf dem Hammerkopf wurde auf deutscher Seite das „H“ für Hannover und auf der anderen Seite das „N“ für Niederlande ergänzt.
Fast alle Grenzsteine waren so unverrückbar, wie man es von ihnen erwartet. Die einzige Ausnahme war Nummer 156. Zuerst hatten ihn weidende Kühe genutzt, um sich an ihm zu kratzen und zu scheuern. Dabei fiel er schließlich um und musste 1948 nach neuer Vermessung wieder aufgestellt und befestigt werden. In den 1980er Jahren verschwand der Stein erneut und tauchte wenige Jahre später nach einem Hochwasser überraschend am Rande des Grenzgrabens wieder auf. Bevor er wieder aufgestellt werden konnte, verschwand der Stein abermals. Erst zwei Jahrzehnte später wurde er zufällig im Vorgarten eines Meppener Hauses entdeckt und im Juli 2006 an seinen historischen Standort zurückgeführt.
Gut zu wissen
Ansprechpartner:in
Int. Naturpark Bourtanger Moor - Veenland e.V.
Lizenz (Stammdaten)
Internationaler Naturpark Bourtanger Moor-Veenland
In der Nähe